In 2012 störte der Mond nicht das Häufigkeitsmaximum der Perseiden um den 12.8. herum. Da das Wetter auch
"mitspielte", stand einer Beobachtung des Sternschnuppenschwarms nichts im Wege.

 

Perseidenbericht 2012, Beobachtung am 11.8./12.8.2012 bei Winnigstedt

Nach 5 Jahren war es endlich wieder soweit, endlich konnten Verseinsmitglieder wieder gemeinsam das Spektakel der Perseiden beobachten (nachdem in den Jahren zuvor meist der Wettergott nicht „mitgespielt“ hatte oder der Vollmond störte).

So hatten sich Samstagabend bis Sonntagmorgen (11.8./12.8.) Bernd, Hansi  und Peter  aufgemacht, um das Perseiden-Maximum in diesem Jahr zu beobachten. Das Wetter war ja auch toll! Der abnehmende Mond ging auch erst gegen 1 Uhr MESZ auf und sein Licht störte nicht.

Der erste Schreck fuhr ihnen  in die Glieder, als man in "unseren" Feldweg einbog und einen großen, Staub erzeugenden Mähdrescher nebst Traktor und zu beladende Hänger stehen sah.

In der Nähe des Traktorwendeplatzes war dann auch  der Bauer anwesend, der das noch zu mähende Getreidefeld inspizierte und die Auskunft gab, dass womöglich bis in die Nacht hinein auch dieses Feld noch gemäht werden könnte.  Zum Glück hatte sich der Bauer dann doch anders entschieden und die Tätigkeit verschoben. Es ist aber nicht klar, ob er wegen der Hobby-Astronomen ein Einsehen hatte....

Bernd und Peter hatten sich dann von 22:30 Uhr bis 2:30 Uhr (MESZ) den Perseiden gewidmet, also ihre Häufigkeit in Viertelstundenintervallen gezählt und parallel jeder für sich fotografische Aufnahmen gemacht, um vielleicht die eine oder andere Perseide zu dokumentieren. Hansi dagegen frönte wieder mal (nur) der deep-sky Beobachtung. Hier ihr Bericht:

Wir richteten uns zur Beobachtung etwa gen Süden aus, wobei Bernd eher südöstlich seinen Blick richtete (etwa Sommerdreieck zum Start der Beobachtung). Peters beobachtetes Blickfeld war gegen Süden ab einer Höhe von 20° mit dem geschätzten Durchmesser von 110°, also etwas über den Zenit hinausgehend. Anfängliche Sternkonstellation im Zentrums des Blickfeldes: ADLER.

Im weiteren Verlauf der Nacht wurde das Blickfeld beibehalten, d.h. die Sternbilder zogen von Ost nach West durch das Beobachtungsgebiet.

Insgesamt wurden von Bernd und Peter 59 Ereignisse bzw. 68 Ereignisse in den Protokollen dokumentiert, die zeitliche Häufigkeit (in 15-Minuten Intervallen) zeigt beispielhaft
die folgende Grafik:

 

Daneben wurde auch versucht, einige Perseiden fotografisch „festzuhalten“.

Folgende Vorgehensweisen wurden praktiziert:

PETER:

Es wurden verschiedene Gebiete aufgenommen, Kamera Canon EOS 350D  mit 35mm Objektiv, ISO 800.
Aufnahmeserien von 15 Bildern mit 40 Sek. Belichtungszeit pro Bild und dann 20 Sek. Pause.

Das ergibt in Summe 15 Minuten entsprechend der Dauer eines "Zählintervalls", keine nachträgliche Bildverarbeitung.


BERND:

Kamera Canon EOS 450D, Objektivbrennweite 18mm, ISO 1600, Belichtungszeit 20 Sekunden, Aufnahmeserien.
Nachträgliche Bildverarbeitung mit Fitswork und Gimp.

 

 Trotz vieler Aufnahmen wurden nur wenige Perseiden fotografiert. Die schönsten Bilder sind diese, die von Peter aufgenommen wurden:

 

 Helle Perseide im Sternbild Leier, Datum 12.08.2021, 0:27 MESZ; eine weitere schwächere Perseide ist links oben zu erkennen
      Foto: Peter Volkmer

Das Bild eine sehr helle Perseide östlich vom Sternbild Leier mit Wega. Auffallend die unterschiedliche Färbung der Bahnspur, die als Funktion der Höhe zu interpretieren ist. In sehr hohen Luftschichten ist offensichtlich die Anregung der Luftmoleküle im grünen Bereich vorherrschend. Je tiefer das Meteor kommt, um so weißer  wird die Bahnspur. Ursache ist wohl, dass am Anfang der Bahn durch Reibung die Luftmoleküle angeregt werden zu leuchten, und zwar im grünen Bereich. Bei dem tieferen Eindringen des Meteors erhitzt sich dieser durch Reibung und fängt an zu glühen. Dabei erhöht sich seine Temperatur, was sich in einer Verfärbung der Bahnspur ausdrückt, die mit steigender Temperatur (in Richtung Verglühen) letzlich bis ins helle weiße Licht führt und damit auch die Luftanregung dominiert.

 

Perseide im Sternbild Leier, Datum 12.08.2021, 1:04 MESZ;       Foto: Peter Volkmer

 

Wieder ist das Gebiet um das Sternbild Leier mit Wega herum. Dieses Mal ist die Sternschnuppe relativ schwach, die Bahnspur sehr kurz und unauffällig. Allerdings kann man den Eindruck haben, auch in diesem Fall eine Grünfärbung zu sehen. Die Grünfärbung bleibt während des ganzen Verlaufs erhalten. Offensichtlich findet das Verglühen in großer Höhe statt. Die Sternschnuppe muss also kleiner gewesen sein als die vom vorangegangenen Bild.